Um ein Sensomotorisches Training zu planen und mit einer Gruppe durchführen zu können, ist es wichtig sich zunächst mit den Grundlagen auseinanderzusetzen.
Die wichtigsten Begrifflichkeiten und Aspekte.

Der Begriff «Sensomotorik» setzt sich zusammen aus den Wörtern «Sensorik» und «Motorik»:
• «Sensorik» ist die Aufnahme von Informationen und deren Weiterleitung an das zentrale Nervensystem (Gehirn, Rückenmark).
• «Motorik» ist die Ansteuerung und die daraus folgende Anspannung der Muskulatur.
Sensomotorik ist folglich das Zusammenspiel zwischen Muskeln und Nervensystem.
Durch gezieltes Training kann die Verarbeitungsgeschwindigkeit (Meldung vom Körperteil an das Gehirn, Verarbeitung, Befehlsausgabe vom Gehirn an die Muskulatur bis zur Umsetzung im entsprechenden Körperteil) deutlich verbessert werden.
Ebenso verbessern sich die Eigenwahrnehmung des Körpers und die Koordination. Weiter zeigt ein Sensomotorisches Training positive Effekte auf unsere Haltung sowie auf die Optimierung von Bewegungsabläufen.
Wir wollen in unserem Training mit den Kindern allgemeine Grundlagen für weiter motorische Entwicklungen legen. Mit diesen Fertigkeiten die sie durch gezieltes Training erhalten, sind die Grundsteine für weiter Sportliche Aktivitäten, Körperkontrolle, Eigenwahrnehmung, Schulische Leistungen und einer guten Körperhaltung gelegt.

Was ist jedoch Sensorische Integration und sensomotorische Wahrnehmungsförderung ?

Über unsere Sinne gelangen Reize zu unserem Nervensystem, werden dort gespeichert, geordnet und verglichen. Nur so können wir uns und unsere Umwelt richtig wahrnehmen und angemessen regieren.

Durch sensorische Integration der Basissinne (taktiles System, kinästhetisches System, vestibuläres System) können wir unseren Körper deutlicher wahrnehmen. Die Eigenwahrnehmung verbessert sich und wir erfahren Wohlbefinden, Lebendigkeit und Entspannung. 

 

Unsere Sinne stellen Unterschiede fest, die durch Bewegung spürbar werden. Ohne Bewegung können die sensorischen Systeme keine Unterscheidungen feststellen. 

Bewegen sich Menschen weniger, entziehen sie sich selbst das sensorische Feedback, das durch Bewegung entsteht. Die sensorisch-motorische Merkmale der "Lebendigkeit, des Wohlfühlens" sterben aus, wenn Menschen sich nicht mehr bewegen.

 

Jeder Mensch entwickelt seine sensorischen Systeme auf eigene Weise.

 

"Nichts ist im Verstand, was nicht vorher in den Sinnen war." 

(John Locke)

 

 

Sensomotorische Wahrnehmungsförderung ist ideal für Kinder,

  • die eine verzögerte motorische Entwicklung haben,
  • die in ihrer Bewegungsentwicklung Unterstützung brauchen,
  • die Probleme haben, ihre Körperkräfte dosiert einzusetzen ,
  • die Konzentrationsschwächen und wenig Ausdauer haben,
  • die Schwächen im Bereich des Gleichgewichts und der Koordination haben,
  • die unruhiges Verhalten zeigen ,
  • und denen es schwer fällt, sich in einer großen Gruppe einzuordnen.